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  1. März 2022

Ja, was ist los? Eigentlich schreibe ich an einem semibiografischen Tagebuch, das u.a. versucht das Leben der von Corona geprägten letzten zwei Jahre zu beschreiben. Die Pandemie beschäftigt immer noch die Medien und die Menschen, die sich über die unterschiedlichen Maßnahmen streiten, als am 24.2.2022 Putin die Ukraine überfällt.

Jeder Krieg ist eine Maßnahme, die in den heutigen Zeiten nicht mehr zu den Konfliktlösungsstrategien gehören dürfte. Aber wir sind schon gewöhnt an militärische Auseinandersetzungen in der Ferne, wir sind nicht als Weltgemeinschaft aufgestanden um Assad vor den Weltgerichtshof in Den Haag zu bringen, obwohl er sein eigenes Volk umbringt und das Land zerstört einzig aus privatem Machtinteresse, wir haben auch weitgehend tatenlos zugesehen, als Amerika und Deutschland Afghanistan verließen – die Bevölkerung ist nun sich selbst überlassen, die Rettungsaktionen sind Tropfen auf einem heißen Stein, wie üblich soll die Caritas es richten – diese fernen Länder stellen uns aber auch immer vor das Problem, was dürfen wir wann und wie… helfen wir oder überschreiten wir unsere Befugnisse, ist es Hilfsbereitschaft oder Machtinteresse?

Was ist anders an dem Überfall Russlands? Wir merken, wenn wir nichts tun, sind unsere demokratischen Errungenschaften bedroht, hier in Europa. Wir sind direkt betroffen. Putin greift die Ukraine an, obwohl sie damals die Nuklearwaffen an Russland ausgehändigt hat gegen eine Sicherheitsgarantie, die Frankreich und China noch einmal extra bekräftigten. Die Ukraine möchte in die EU. Putin meint, er hätte das Recht, das zu unterbinden. Warum wollen viele Menschen nach Europa? Es herrscht hier eine Freiheit, die in anderen Ländern der Welt nicht denkbar ist. Diese Freiheit verteidigen Präsident Wladimir Oleksandrowytsch Selenskyj und die Menschen der Ukraine gerade mit Leib und Leben.

Zu aller Überraschung, besonders wahrscheinlich zu Putins, gelingt es nicht, die Ukraine in einem Blitzkrieg einzunehmen. Es werden internationale scharfe Sanktionen gegen Russland ausgesprochen, aber der Militärkonvoi zieht weiter gegen Kiew. Heute ist der 1. März, d.h. der sechste Tag der Aggression. Der mutige Präsident Wladimir Oleksandrowytsch Selenskyj (ukrainisch Володимир Олександрович Зеленський) und der ebenso tapfere Bürgermeister von Kiew Vitali Wladimirowitsch Klitschko (russisch Вита́лий Влади́мирович Кличко́; ukrainisch Віталій Володи́мирович Кличко́) bleiben in Kiew und motivieren auf einzigartige Weise das ukrainische Volk. Die Menschen setzen ihr Leben auf das Spiel, um ihr Land vor dem Aggressor Putin zu schützen. Viel zu viele sind inzwischen schon gestorben, 500 000 geflohen… wer den Brief des russischen jungen Soldaten an seine Mutter gehört hat, der vor der UNO Versammlung verlesen wurde -der junge Soldat ist inzwischen gefallen- und die Proteste in Russland wahrnimmt, die hart bestraft werden, erkennt, dass Putin auch keine Rücksicht auf sein eigenes Volk nimmt.

Ich kann nicht viel machen, nur über die sozialen Medien an alle schreiben, die vielleicht etwas bewirken können, ich appelliere an die Welt, nein, ich flehe sie an: lasst Wladimir Oleksandrowytsch Selenskyj und das ukrainische Volk nicht einsam kämpfen!!!

P.S.: Ein Trost sind die Solidaritätsbekundungen des geschlossenen Westens, Friedensdemonstrationen, Ovationen im Kongress und in der UNO-Versammlung, aber jedes Leben, das geopfert wird, ist zu viel, dem ukrainischen Volk nutzt nur ein schnelles Ende der Kriegshandlungen!!!