Liebe Leute,

na, das ist ja ein toller Blog, wo monatelang nix passiert… aber das kommt davon, wenn das virtuelle Tagebuch noch hinter dem aus Papier anstehen muss. Jeder weiß natürlich, dass seit August jede Menge passiert ist, bei mir bei Euch, auf der Welt, im Universum und und und…

Einer hat sogar einen Kommentar zum Blog gemacht – Herzlichen Dank, Karl! :)-

Also, was kann ich von mir erzählen? Ich bin zum Beispiel im September geboren.

Geburtsmonat
September mich
mit Blaugründuft
erwischt
zieht rein mich
in sein kühles Gras
macht auf mich
dränge Hand Nase Ohren Mund
in seinen Erdenleib
er zwingt mich
ich mit ihm verwandt
schmecke Kugel
als winzig lehmig Land
er dehnt mich
ich sauge Kugel ein

wir drehen uns
Erdleibluft
September
dreht sich
Grünblauduft
er ist mein

Ich schreibe seltener Lyrik als Prosa, aber die Gedichte, die ich mal  geschrieben hab‘,  gefallen mir.  Manches braucht weniger Worte als anderes, für ,manches‘ bietet sich die gebundene Sprache an, oder? Ich finde zwar, dass es  auch im Roman kein überflüssiges Wort geben sollte, nichts nervt schlimmer als geschwätzige Autoren, also die, wo man denkt, warum schreibt der das da jetzt, eigentlich möchte ich weiter lesen, aber an einige Stellen gehören  einfach viele Worte hin, das ist eben ,anderes‘.

Neben dem Unterschied zwischen ,manches‘ und ,anderes‘ habe ich im letzten  halben Jahr vor allem den zwischen Fiktion und Erfahrungsbericht kennengelernt. Bei der Fiktion geht es vor allem darum, das, was ich erzählen will,  zu komponieren, bei dem Erfahrungsbericht geht es darum, was ich erzähle und was nicht, da fällt das Komponieren irgendwie schwerer, denn manches will ich nicht erzählen, aber es gehört eben notwendig rein. Bei der Fiktion bestimme ich, was notwendig ist…  ach, ist das schön…

Gott sei Dank ist der Erfahrungsbericht jetzt fertig und ich kann wieder an meinen fiktionalen Erzählungen weitermachen. Zum Beispiel eine Kindergeschichte für Sieben- bis Elfjährige, die ich zusammen mit einem Kollegen aus Kairo schreibe. Wir schreiben das Abenteuer eines Jungen, der eine deutsche Mutter und einen ägyptischen Vater hat, abwechselnd. Wir unterhalten uns über das Projekt via Skype, es ist sehr spannend unsere unterschiedlichen Erzählweisen aufeinander abzustimmen und trotzdem beide Stimmen zu erhalten.

Außerdem arbeite ich an einem Buch für Jugendliche von dreizehn aufwärts. Warum rasten Jugendliche aus? Warum beschäftigen sie sich auch nur in Gedanken mit Gewalttaten? Warum haben sie oft soviel Wut in sich, die erschreckend häufig auch zum Ausbruch kommt? Immer wieder stoße ich darauf, das es viel mit dem zu tun hat, was die Jugendlichen verschweigen oder was sie gar nicht an den Mann oder die Frau bringen können. Immer wieder komme ich auch darauf, dass es nicht unbedingt körperlich Misshandlung braucht, damit junge Menschen verletzt sind…

Gelesen habe ich gerade die philosophische Reise von Richard David Precht, auf der Fragen von „Was ist Wahrheit“ bis  „Hat das Leben einen Sinn ?“ erörtet werden. Er schließt damit, dass nur Monty Python tatsächlich wussten, was der Sinn des Lebens istund zitiert aus ihrem gleichnamigen Film:

„Also, nun kommt der Sinn des Lebens. Nun, es ist wirklich nichts Besonderes.Versuch einfach nett zu den Leuten zu sein, vermeide fettes Essen, lese ab und zu ein gutes Buch, lass dich mal besuchen, und versuch mit allen Menschen und Nationen in Frieden und Harmonie zu leben.“

Tja, da schließ ich mich doch gleich an und wünsch‘ Euch alles Gute:)

Bis zum nächsten Mal

Anhe

1 Kommentar zu „Liebe Leute,“

Kommentieren

Sie müssen angemeldet sein, um kommentieren zu können.